Almabtrieb in Tirol: Traditionelles Brauchtum im Alpenraum
Alljährlich im September findet in den Bergdörfern Tirols ein farbenfrohes Event statt: Der Almabtrieb. Tausende Schaulustige finden sich in den Dorfzentren ein, um die festlich geschmückten Kühe, Schafe und Zeigen auf ihrem Weg in die Winterquartiere zu bestaunen.
Almabtrieb: Ende des Almsommers in Tirol
Alljährlich im September wird in Tirol mit dem Almabtrieb offiziell das Ende des Almsommers eingeläutet. Kühe, Ziegen und Schafe verlassen die saftigen Weidegründe in der hochalpinen Bergwelt und treten den Gang in die Winterquartiere an. Ab September wachsen Gras und Kräuter auf den Almen nicht mehr nach und die Tiere finden nicht mehr genug Nahrung. Über 40 Almabtriebe finden jedes Jahr in Tirol statt. Vom Karwendel – Gebirge bis zum Zillertal und von Kufstein bis zum Lechtal laufen die Vorbereitungen für den feierlichen Augenblick auf Hochtouren.
Mehr als 2.100 Almen gibt es in Tirol, auf denen ca. 100.000 Rinder, mehr als 2.000 Pferde und rund 70.000 Schafe weiden. Die Tiere fressen das Gras und tragen auf diese Weise zum Erhalt der einzigartigen Almlandschaft bei. Würden Kühe, Schafe, Ziegen und Pferde nicht den Sommer auf der Alm verbringen, würden sich Wälder ausbreiten und die Wiesen verwildern. Da jede Kuh ca. 100 m² Fläche am Tag abgrast, wirkt das Vieh der Verwilderung effizient und auf natürliche Weise entgegen.
Prächtig geschmückte Tiere beim Almabtrieb
Für den Almabtrieb putzen die Bauern ihre Tiere heraus. Geflochtene Kränze, Girlanden und Blumenschmuck zieren die Köpfe der Milchkühe. Traditionell werden zum Schmücken der Tiere Alpenrose, Latschenkiefer und Seidenblumen verwendet. Besonders prunkvoll wird die Kranzkuh herausgeputzt, die die Herde auf dem Weg in die Winterquartiere anführt. Ihr Kopfschmuck ist außergewöhnlich prächtig und farbenfroh und erinnert an eine Blumenkrone. Fingerfertige Kranzflechter formen aus den Zweigen, Bändern, Blumen und Gräsern eine Art Krone, die die Bedeutung der Zeremonie unterstreicht. Die Tiere trotten die Dorfstraße entlang, die von Hunderten und manchmal Tausenden Schaulustigen gesäumt wird. Zahlreiche Gäste mieten eigens zum Almabtrieb ein Ferienhaus in Tirol, um dieses farbenprächtige Schauspiel nicht zu verpassen.
Almabtrieb als Touristenattraktion
So romantisch die Vorstellung von der alljährlichen Wanderung der Milchkühe in die Winterunterkünfte auch klingt, mit der Realität hat sie wenig gemeinsam. Nur noch in wenigen Regionen begeben sich die Tiere tatsächlich auf den langen Weg von der Alm ins Tal. Mehrheitlich lädt ein Viehtransporter Kühe, Schafe und Ziegen ein und transportiert die Herden bis zum Dorfeingang. Dort werden die Tiere geschmückt und zum Entzücken der Schaulustigen durch den Ort getrieben. Anschließend spielen Musikkapellen zum Tanz auf und es werden traditionelle Tiroler Spezialitäten aufgetischt.
Einer der letzten traditionellen Almabtriebe findet im Karwendel-Gebirge statt. Von der Engalm geht es vorbei am Ahornboden und der Binsalm hinab nach Terfens und Schwaz. Zwei Tage dauert die Wanderung über Bergpfade und Waldwege. Die Kühe kennen den Weg und wissen, wann die Zeit zum Aufbruch gekommen ist. Den letzten Abend auf der Alm feiern die Bauern ausgelassen. Am nächsten Tag geht es in aller Herrgottsfrühe los. Der Weg über das Lamsenjoch ist nicht ungefährlich. Auf dem schmalen Wandersteig können die Tiere nur hintereinander laufen. Ein Fehltritt genügt, um die steile Felswand hinabzustürzen. Den Schmuck erhalten die Kühe erst im Tal, kurz bevor sie die begeisterten Zuschauer am Straßenrand passieren.
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